Santorini-eine Reise ins Paradies

Eine kulinarische Reise nach Santorini
Abends, wenn es die Zeit erlaubt, sitze ich oft am Computer und pflege meine Kontakte, von Thailand bis Nigeria, von Norwegen bis Griechenland. Facebook macht es möglich! Die meisten Freundinnen und Freunde lernte ich in Gruppen über Essen und Trinken kennen. Seit Jahren bin ich mit Uschi Deneke befreundet, Köchin und Weinhändlerin, die seit 26 Jahren auf Santorini lebt.
Ich aß die letzten Jahre immer öfters griechisch, im „Kouzina“ in Saarlouis(FORUM berichtete).Dort lernte ich die Mezedeskultur kennen, die griechische Variante der Tapas. Dies hat mir ungeheuer imponiert, denn gigantische Grillplatten und schlecht gemachte, lauwarme Moussaka, die ich vorher aus anderen griechischen Restaurants kannte, sind nicht so mein Ding. Auch die Weine im „Kouzina“ finde ich toll, es gibt dort auch welche aus Santorini. So reifte langsam in mir die Idee, die ich schon vor langem hatte und ich flog zu Uschi Deneke nach Santorini! Für einen Saarländer ist es aber nicht so ganz einfach dahin zu fliegen. So ging es mit EasyJet von Luxemburg nach London, von London nach Santorini. Aber 24 Stunden London ist ja auch ganz nett für einen Rock n Roller!

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In Santorini angekommen, fuhr ich mit Photographin und Autorin Supanika Peters, mit der ich vor einem Jahr unser Buch KOCH DOCH EINFACH! schrieb, zum Iama Wine Store, Frau Deneke‘s Weinladen. Sie sollte, so war abgemacht, mit uns eine Expedition zu den besten Weingütern und den authentischsten Tavernen und Restaurants machen. Dafür hat sie jede Menge Expertise: „Ich bin seit 32 Jahren in Griechenland. Davon bin ich 26 Jahre auf Santorini. Ich kam hierher als gelernte Köchin, arbeitete auch als solche, habe aber seit 1989 meinen Weinhandel. Auch internationale Getränke, nicht nur griechische.“

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Santorini ist eine der bezauberndsten Inseln Griechenlands. Sie ist felsig, einem Vulkan gegenüber liegend, mit schwarz – roten Stränden und Städten, die auf hohen Klippen erbaut wurden.
Von denen man atemberaubende Aussichten hat. Nach Oia kommen viele Menschen aus aller Welt, um zu heiraten. Vor allem Asiaten, denen diese Kulisse die ideale zu sein scheint, um diesen einmaligen Tag zu begehen. Oder wegen des Sonnenuntergangs, wenn die Sonne im Meer versinkt und den Himmel in ein goldenes Licht verwandelt.
Die Insel hat im Gegensatz zu den anderen Inseln, eine eher aufregende, abwechslungsreiche Landschaft. Und noch immer ist das Erdinnere in Bewegung. Man nimmt die heißen CO2- und Schwefeldämpfe an bestimmten Stellen wahr, die austreten, sowie die heißen Quellen. Bei günstigem Wetter fahren die Ausflugsschiffe in deren Nähe, damit die Urlauber zu den Quellen schwimmen können.

Der Vulkan ist heute noch immer aktiv und für die Bewohner der Insel ist es wortwörtlich ein steter Tanz auf dem Vulkan. Es war ein denkwürdiger Tag, am 9.Juli 1956.Ein Seebeben mit der Stärke 7, 4 verursachte in Oia und Thira gigantische Schäden. Erst Anfang der 70er Jahre entstand aus Asche und Trümmern das, was wir heute wieder sehen. Viele Häuser sind am Kraterrand oder sogar in die Kraterwand hinein gebaut. Im Jahre 1976 kam Oia in ein Förderprogramm zur Erhaltung und Entwicklung traditioneller Siedlungen. Ziel des Programmes war Erhaltung und Restaurierung von Häusern mit traditionellen Architekturen. Es wurden Gasthäuser und Hotels am Caldera-Rand entwickelt, oft auch im Hochpreissegment.1986 erhielt Oia für diese Arbeiten den Preis der Architektur Biennale in Sofia.

In der Fußgängerzone von Oia, Thira oder Kamari sind viele Modegeschäfte, Juweliere, Souvenirläden, aber auch Cafés und Restaurants, wo man sich erfrischen kann mit einem einmaligen Blick auf dem Krater oder einfach nur auf’s Meer.
Die weiß getünchten Häuser, oft in Verbindung mit der Farbe Blau, haben einen ganz besonderen Charme. Die verwinkelten, engen Gassen, mit blau gedeckten Kuppelkirchen, Blumenpracht auf Verandas und Terrassen, sowie alte neoklassizistische Kapitänshäuser; das hat was Besonderes!
Ich war beeindruckt von den kleinen Kunstgalerien, der Kirche von Panagia, der Ruine des Kastells von Argyri, dem Seefahrtsmuseum und der Windmühle an der Spitze von Oia!
Hier wechseln sich richtig authentische Tavernen und Restaurants mit Regionalküche für wenig Geld mit edlen Hotels und Restaurants internationaler Küchen ab. Die Auswahl ist gross!
Gegenüber von Uschis Weinladen liegt die Pension „Flora“, Zimmer mit Meeresblick und einem Swimming-Pool vor dem Haus. Ein idealer Platz für unsere kulinarischen Expeditionen in Oia und im Umland.
Wein auf Santorini. Wir tranken während unseres Aufenthaltes ganz wenige Weine, die mir nicht gefielen. Es waren auch ein paar Ordentliche dabei. So Schlumpswein für den Alltag. Doch, lassen wir einmal Uschi Deneke die Weine Santorinis erklären:
„ Die Weine Santorinis wachsen auf Vulkanerde. Sie werden nicht gegossen, es entstehen Kreszenzen, die vom Klima geschaffen sind. Die Feuchtigkeit kommt vom Meer. Vom Assyrtico angefangen bis zum Vinsanto bieten sie eine große Geschmacksvielfalt. Die wichtigsten Rebsorten sind hier Assyrtico, Aidani und Athiri. Eine Komposition aus diesen drei Reben im Verhältnis 90 Assyrtico, fünf Prozent Aidani und fünf Prozent Athiri ist ein wunderbarer Begleiter zu Fisch und Meeresfrüchten. Ein reiner Assyrtico, oft auch ein paar Monate im Fass ausgebaut, ist dann der richtige Begleiter für Hummer oder Scampis. Auch mit kräftigen Saucen.“

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Mich erinnerten die Charaktere dieser Weine manchmal auch an Chardonnay, Sauvignon blanc und Spätburgunder, aber weiß ausgebaut. Eine besondere Spezialität der Insel ist der Vinsanto. Bemerkenswert, so ein Weinfeld zu sehen. Es sind, nicht wie zuhause, Weinreben, die nach oben wachsen, sondern kleine Büsche, nur ein paar Zentimeter über der Erde. Die Winzer trocknen dann später die Trauben und stellen daraus einen herrlichen Süßwein her!
Nachdem ich die unterschiedlichen Weine auf Santorini getrunken hatte, entschied ich mich für die vier Winzer, deren Adressen ich unter dem Artikel notiert habe.

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Zuerst fuhren wir zum Anwesen von Artemis Karamolegos, direkt an der Weinstraße Santorinis gelegen. Der zuständige Fachmann, der Winzer selber war im Weinberg, der uns durch das Gut führte, war Dimitri, ein profunder Weinkenner. Er erklärte uns die Kellertechnik, die Philosophie, die hinter den Weinen von Karamolegos steckt und verkostete mit uns dann einige Tropfen in dem wunderschönen Weingut. Uschi Deneke stellte uns dieses Haus so vor: „Karamolegos ist der Newcomer in der hiesigen Weinszene. Ein Schulkamerad meines Sohnes. Er stammt aus einer Weinfamilie mit Tradition, die früher noch vieles mit der Hand machten. Sie haben den Wein noch mit den Füßen getreten, wir sahen ja noch die alten Bottiche eben. Der Sohn arbeitet jetzt mit modernsten Techniken. Sie werden jährlich erfolgreicher. Für mich ein offener Junge, der auch den Rat von Fachleuten umsetzt. Er wird noch bekannter werden.“

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Als ich später durch das große Weinhaus schlenderte, kam ich in einen Raum mit Auszeichnungen. Wie gesagt, ich bat Uschi Deneke hier einen Besuch zu organisieren, weil mir die Weine in verschiedenen Restaurants besonders schmeckten, niemand sonst hatte das entschieden. In diesem besagten Raum sah ich mir die Auszeichnungen an, hier hingen zwei Urkunden von der ProWein 2014 in Düsseldorf und eine Auszeichnung, von einem Concours mit Weinen aus Deutschland, Spanien, Elsass, Südamerika und Osteuropa. Einen Preis gewonnen bei diesem Wettbewerb hatte: Artemis Karamolegos!

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Jetzt zum Thema Sigalas! Das bekannteste Weingut der Insel. Seine Weine exportiert Sigalas in ganz Europa, China, USA und Brasilien. Ein Spitzenweingut mit tollem Ausblick auf das ländliche Santorini und einer familiären und freundlichen Idylle. Und wenn Herr Sigalas über seine Weine redet, hört man sehr viel Leidenschaft heraus, die er in seine Weine steckt. Wir lernten ihn schon am Anfang unseres Aufenthaltes zufällig kennen und verstanden uns gleich prima.

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Das schönste und außergewöhnlichste Restaurant unseres Besuches, in der Fußgängerzone von Oia mit einem unsagbar genialen Meerblick ist das „Feredini“. Denn nicht nur Herr Sigalas ist berühmt für seine Weine, sein Cousin Christos Markozanes ist es auch. Mit seinen Restaurants, die er in Oia betreibt. Das „Feredini“ ist ein sehr edles Restaurant, wo die Speisen vom Koch Vasili mit sehr viel Liebe zubereitet und von Anna, die den Service leitet, mit sehr viel Charme und der passenden Weinberatung serviert werden. Man sieht das Meer, den Sonnenuntergang, den Krater und auf einmal ist Magie in der Luft. Nur ein paar Meter weiter von hier betreibt Christos Markozanes auch eine traditionelle Taverne mit ausgezeichneter Küche, das „Skala Restaurant.“

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Stavros Sigalas kam mir in Erinnerung, da ich in Vorbereitung auf meinen Besuch hier, um die Weihnachtszeit, einen französischen Film über Santorini sah. Santorini aus französischer Sicht. Da wurde berichtet, dass Jacques Cousteau

oft hier war, und dass heute noch sein Sohn mit Team hier ständig taucht. Unter Wasser pflegen sie eine Gedenkplatte für den großen Tierfreund und Umweltschützer. In diesem Film wurden Stavros Sigalas Weine gelobt.
Nachdem wir uns ein paar Mal über den Weg gelaufen waren, sprach er Supanika Peters auf ihre thailändische Herkunft an. Ich sagte ihm, sie sei eine ausgezeichnete Köchin und wir hätten zusammen ein Kochbuch geschrieben. Er ging kurz weg und sagte dann: „ Am Freitagabend lade ich 20 Gäste ein, geschlossene Gesellschaft, und Supanika wird mit Unterstützung unseres Küchenchefs Vasili für uns alle kochen.“ Gesagt, getan! Supanika ging in die Küche, Uschi und Vasili unterstützen sie. Anna organisierte den Service, alles perfekt!
Es wurde ein langer, wundervoller Abend mit rund 25 glücklichen Gästen. Am Ende sagte Stavros Sigalas: „ Ich lade euch morgen auf mein Weingut ein zu einer Verprobung meiner Weine“. Wir saßen da zwischen Reben hinter seinem Haus am nächsten Tag und der Koch des Hauses hatte natürlich auch einiges vorbereitet. An diesem Nachmittag lernte ich dann die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Weine aus verschiedenen Reben des Hauses Sigalas kennen. Gastfreundschaft, wie man sie nur selten erlebt!

 

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Jetzt sind wir ja schon vom Wein zum Essen gekommen. Doch es ging ja erst los! Es war beeindruckend, was wir noch erlebten. Die griechische Küche ist sehr vielseitig, es gibt viel Gemüse, aber natürlich auch alles aus dem Meer und Fleisch in allen Zubereitungsarten. Gefüllte Tomaten oder Paprika, Fetakäse mit Gemüse gebraten im Ofen, wilde Kräuter werden verarbeitet, überbackene weiße Auberginen mit Béchamelsauce, sowie Mezedes in allen Varianten von Sardinen bis Erbsen. Und Essen braucht hier Zeit, ein nettes Gespräch unter Tischnachbarn ist kein Problem.

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Kleine, authentische Tavernen, zwei sogar am Strand, mit einer ungewöhnlichen Küche, verzauberten uns. Der Sohn vom Restaurant „ The Dolphins“ sagte mir: „Alles, was Sie bei uns aus dem Meer essen, hat mein Vater morgens sehr früh gefangen. Was er nicht mitbringt, gibt es an diesem Tag nicht! Wir haben noch nie Fisch gekauft.“ Unser Tisch stand einen Meter vom Meer entfernt, die Sonnenstrahlen funkelten im Wasser, und Papa war wohl letzte Nacht sehr erfolgreich gewesen! Fischsuppe, Dorade, Krabben, Muscheln, das Meeresmenu in kleinen Portionen war überzeugend!

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Eine Regionalküche mit typischen griechischen Spezialitäten machen sie im „Anemomilos“. Zuerst geht man ins Haus, um die Angebote zu prüfen. Dann stellt man sich seine kleinen Teller zusammen und lässt die Kostbarkeiten auf die Terrasse bringen. Hier habe ich von der köstlichen Moussaka zweimal genascht. Die beste, die ich je aß!
Eine wundervolle Adresse, nicht nur landschaftlich, das Restaurant liegt in einer kleinen Bucht direkt am Meer, ist die „Katina Fish Tavern“. Oben am Felsen hat Angelina Jolie vor Jahren wochenlang einen Film gedreht und aus gut unterrichteten Quellen heißt es, sie habe sich in die Insel gleich verliebt und überlegt, dorthin ihren Wohnsitz zu verlegen.

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In der „Katina Fish Tavern“ aßen wir alle Spezialitäten des Meeres-wundervoll! Die betagte Mutter Katina versorgte uns mit den authentischen griechischen Speisen… Fava, Bauernsalat mit eingelegten wilden Kapern, Oktopus und und und….
Ihre Gäste verwöhnt die gesamte Familie der liebenswerten Katina mit Spezialitäten, von Hummer bis Wolfsbarsch, von einer authentischen Fischsuppe bis einfache Sardinen.
Das Ochre hat mehrere Räume, großzügig in einen Felsen reingehauten. Einladendes Ambiente, stilvolle Weinkarte undviele kleine Leckereien, die uns viel Freude bereiteten. Ob es Erbsen waren, Calamares, Scampis oder Lamm, hier schmeckte es mir richtig gut!

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Am letzten Tag, als wir schon auf dem Weg zum Flughafen waren, lotste uns Uschi Deneke dann noch in ein deutsches Lokal. Café Jutta, die Betreiberin stammt aus Berlin, hat sich auf Santorini ein wundervolles kleines Paradies mit einer Gartenwirtschaft geschaffen. Warsteiner vom Fass und Kartoffelsuppe waren angesagt und die Herzlichkeit der Betreiberin war ein weiteres Argument hierher zurück zu kommen bei unserm nächsten Besuch!
Santorini, ich komme wieder….

 

 

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Oia

Iama-Winestore
Uschi Deneke
84702 Oia

Santorini
0030 2286071786
www.iamawinestore.com

Pansion Flora
Oia, Santorini
0030 2286 071130

Restaurants

The Dolphins
Acrotiri (am Strand)
Santorini, Cyclades 84700
Phone : 0030 22860 81151
www.thedolphins.gr

Anemomilos Hotel
Oia
Santorini
Phone: 0030 22860 71410
Email: info@anemomilos.com

Ochre
Oia
Santorini,
0030 2286071808
www.ochre-bistro.com/Welcome-ochre.html

Katina Fish Tavern
Oia
Ammoudi
Santorini
Phone: 0030 2286071280

Skala Restaurant

Oia, Santorini
Thíra, Kikladhes, Greece
Phone: 0030 2286 071362
https://www.facebook.com/pages/Skala-Restaurant/397904573577881?fref=ts

Feredini
Oia
Santorini
Phone: 0030 22860 71825
www.feredini.gr

Café Jutta

847 00 Kamari
Cyclades Greece, Santorini
Phone: 030 22860 31954

Weine:

Domaine Sigalas
Oia
Santorini
0030 2286071644
www.sigalas-wine.com

Artemis Karamolegos
Exo Gonia
Santorini
0030-2286033395
www.san-toriniwinery.com

Hatzidakis Winery
Pygros Kallistis
Santorini
0030 286032466
www.hatzidakiswines.gr

E I. & M. Argyros O.E.
Episkopi Gonia
Santorini
0030 2286031489
www.argyrosestate.gr